#Jahresrückblick/e gab es schon genug, daher von meiner Seite nur eine Beobachtung zum Jahr 2021, verbunden mit einem Wunsch für 2022.

Die Beobachtung – Politik, Medien, Gesellschaft, unser ganzer öffentlicher Diskurs haben im vergangenen Jahr einen Kardinalsfehler reicher, liberaler, säkularer Gesellschaften in einer nahezu absurd exzessiven Weise begangen, immer und immer wieder:

Wir behandeln Probleme als moralische Probleme, die gar keine moralischen Probleme sind.
Paradebeispiel: Das Impfen. Meine Güte, was haben wir für Debatten über die #Impfpflicht geführt, über #Solidarität, körperliche Unversehrtheit, #Menschenwürde und unser Verständnis von #Freiheit. Wir kommen uns hierbei manchmal ganz schön schlau vor und moralisch hochwertig. Dabei ist das Impfen (der Vorgang selber und die Frage, ob man sich impfen lässt – im Unterschied zur spektakulär spannenden Technologie, die zur Entwicklung der Impfstoffe geführt hat) eine medizinische Trivialität. Piks, fertig, nächster. Kostet nicht mal was und steht nach anfänglicher Knappheit längst nahezu allen zur Verfügung. Eigentlich Luxus pur.

Daher mein Wunsch – Einen Teil des Elans, mit dem wir diese moralischen (Schein-)Debatten führen, auf wirklich wichtige Probleme richten, darauf, Leid zu verringern (in Deutschland, aber auch anderswo) und bitte, bitte, bitte 2022 nicht wieder alle zwei Wochen moralische Debatten zu den immergleichen Themen immer wieder bei Null anfangen, auch wenn sich das kurzfristig moralisch hochwertig anfühlt.

Ich werde, dessen ungeachtet, auch 2022 weiter berichten, analysieren und kritisieren, wie es auch immer kommt.

Frohes Neues, wir sehen uns im endemischen Zustand!